Sicherheit durch Innovation: Die Lastwagen der Zukunft sollen mit Hilfe von moderner Technik und künstlicher Intelligenz gesteuert werden – ohne jeglichen Einfluss des Menschen. Doch können wir uns auf die Technik zu 100 Prozent verlassen? Die Meinungen könnten unterschiedlicher nicht sein.
Kann und möchte man einen vollgeladenen 40 Tonner ohne Beaufsichtigung selbständig fahren lassen?
Die forsa-Studie von CosmosDirekt fand durch eine Befragung mit Mehrfachantworten heraus, dass 73 Prozent der Deutschen ein seltsames Gefühl dabei hätten, wenn sie die Kontrolle an ein selbstfahrendes Auto abgeben würden. 34 Prozent der Befragten haben überhaupt kein Vertrauen in die Technik.
Ein großer Teil der Verbraucher ist der Meinung, ein Mensch verspreche mehr Sicherheit als ein autonomes Fahrzeug. Jedoch sind 90 Prozent aller Unfälle auf menschliches Versagen durch eingeschränkte Fahrtüchtigkeit, Müdigkeit oder Ablenkung zurückzuführen. Je nach Level der Automatisierung können sich die Unfallzahlen weiter reduzieren. Verkehrsunfälle würden aber trotzdessen nicht absolut verhindert werden. Trotz ordnungsmäßiger Verhaltensweisen kann der Lkw in unangenehme Situationen verwickelt werden. Nur trifft das System – und nicht der Insasse – in einer Notsituation die Entscheidung, welches Manöver durchgeführt werden soll.
Doch wie handelt das selbstgesteuerte Fahrzeug, wenn ein Unfall nicht mehr zu verhindern ist?
Wie würden Sie sich in dieser Situation verhalten und was wären die Folgen?
Die Plattform „Moral Machine“ erfasst, zu welchen moralischen Entscheidungen Menschen tendieren würden, wenn es zu Notsituationen kommt, in denen intelligente Maschinen wie z.B. selbstfahrende Autos die Reaktion übernehmen.
Wie soll sich der Lkw verhalten, wenn ein Unfall nicht mehr zu verhindern ist? Soll der Lkw geradeaus fahren und dabei das Leben eines anderen Menschen gefährden, oder das Leben des Insassen, indem er mit hoher Geschwindigkeit gegen ein Hindernis lenkt?
Mit der Zulassung von autonomen Fahrzeugen, muss man sich dem Problem stellen, dass es zukünftig moralische Dilemmata geben wird.
Das Liefer- und Transportgewerbe kann durch autonomes Fahren die Logistik effizienter gestaltet werden.
Autonomes Fahren ist immer noch eine Zukunftsvision für Lkw und Pkw. Die Technik, welche wirtschaftliche Vorteile und bessere Leistungsfähigkeit in der Logistik erbringen soll, ist auf Betriebsgeländen bereits fortgeschritten. Hier muss man kaum unbedachtes Verhalten von Fußgängern oder abbiegenden Fahrradfahrern in Betracht ziehen.
Die Kölner Spedition Emons geht auf dem idealen Versuchsfeld diesem Wege nach:
Gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme arbeitet die Spedition an der Entwicklung von automatisierten elektrisch angetriebenen Lkws. Diese sollen von einem Werkstor bis zur gewünschten Laderampe gesteuert werden. Laut Fraunhofer wird es möglich sein, dass ein einzelner Operator bis zu 50 solcher Fahrzeuge gleichzeitig steuert, ohne die Hilfe eines Fahrers. Die erste eigenständige Fahrt ist für Sommer 2019 geplant.
Ob die Gesellschaft für vollautomatisierte Lkw im öffentlichen Verkehr bereit ist, ist umstritten, denn objektive Moral ist nicht definierbar. Die Frage, welches Manöver man bei einem möglichen Verkehrsunfall eingehen möchte und ob man dem Fahrzeug in Notsituationen vertrauen möchte, liegt in der Vorstellung von Werten und Normen des eigenen Wesens. Allerdings helfen uns digitalisierte Prozesse effizienter zu arbeiten. Durch das autonome Fahren und mit Hilfe von vernetzten Fahrsystemen kann die Sicherheit erhöht werden. Befürworter sehen Vorteile in verbesserter Routenplanung, weniger Stress bei Staus oder langen Strecken.
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